zur Übersicht

Genossenschaftliche Bankvorstände im Dialog mit Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages

14.10.2021

Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (AGVR) und unseres Verbandes tauschten sich Mitte Oktober Landtagsabgeordnete und Bankvorstände über regionale sowie bankpolitische Themen in Hannover aus.

 © Tim-Simon Herrmannsen

Herunterladen
Politiker und genossenschaftliche Bankenvertreter im Dialog (v. l): AGVR-Geschäftsführer Thomas Ahaus, Verbandsdirektor Johannes Freundlieb, der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers, der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies, der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages Bernd Busemann, GVWE-Verbandsdirektor Axel Schwengels und AGVR-Vorstandsvorsitzender Frank Ostertag.

Eröffnet wurde der Abend von Frank Ostertag, Vorstandsvorsitzenden der AGVR, der die zahlreichen Landtagsabgeordneten und insbesondere auch den Niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers, den Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages Bernd Busemann und den Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Olaf Lies willkommen hieß.

In seiner Begrüßung ging Ostertag auf die guten Geschäftsergebnisse der Volksbanken und Raiffeisenbanken im vergangenen Jahr ein. Auch in 2021 sind die 60 Mitgliedsbanken der AGVR gut gestartet. „Die Genossenschaftsbanken in Weser-Ems stehen nach wie vor auf einem gesunden Fundament und sind im Markt und damit vor Ort in der Region gut aufgestellt. Sie zeigen sich auch gerade in der aktuellen Corona-Krise als verlässlicher Partner und werden damit ihrem genossenschaftlichen Förderauftrag gerecht“, unterstrich Ostertag. Das auf Dezentralität ausgerichtete Geschäftsmodell findet nach seinen Aussagen aktuell viel Zuspruch. Dies zeigen auch die Marktanteilsgewinne der genossenschaftlichen Bankengruppe in Weser-Ems.

Vize-Präsident Busemann unterstrich in seinem Grußwort, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems gestärkt aus der Corona-Krise hervorgegangen sind und – wie im Vorjahr – weiter auf Wachstumskurs sind. Busemann hierzu: „Sie haben den Menschen und Unternehmen in der Region in der Krise zur Seite gestanden, beispielsweise durch die Bereitstellung von Liquidität oder die Vermittlung von Hilfskrediten“. Auch lobte Busemann, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sich durch ein klares Bekenntnis zur Region und die Unterstützung wichtiger Projekte und Veranstaltungen schon lange aktiv an der positiven wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Region beteiligen. „Der wirtschaftliche Erfolg in äußerst schwierigen Zeiten sagt zudem viel über die Tragfähigkeit des genossenschaftlichen Systems aus“.

Verbandsdirektor Johannes Freundlieb hob in seinem Grußwort einleitend hervor, als grundsätzliche Erfahrung aus der Corona-Pandemie sollte der vielerorts beobachtbare Pragmatismus mitgenommen werden. Im Weiteren lieferte Freundlieb mit den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und dem Vorhaben einer EU-Einlagensicherung für Gesprächsstoff: Die Genossenschaftsbanken sind auch auf digitalen Wegen leistungsfähig für ihre Mitglieder und Kunden. Allerdings ist das viel zitierte ‚Level Playing Field’ tatsächlich sicher zu stellen, in dem alle Anbieter, also auch sogenannte „BigTechs“ und ‚FinTechs’, die gleiche Produkte wie das digitale Bezahlen anbieten mit vergleichbaren Risiken, den gleichen regulatorischen Vorgaben unterliegen. Für das Thema Nachhaltigkeit bringen die Genossenschaftsbanken mit ihrem werteorientierten Geschäftsmodell, ihrem Förderauftrag und ihrer regionalen Verankerung schon heute beste Voraussetzungen mit; der Transformationsprozess sollte nicht durch zu bürokratischen und damit nicht praxisgerechten Vorgaben für die Wirtschaft behindert werden. Schließlich argumentierte Freundlieb gegen eine geplante Vergemeinschaftung der europäischen Einlagensicherung (EDIS), die zu Lasten deutscher Sparer ginge, und für die weitere Stärkung der bestehenden nationalen Systeme auf Basis der EU-Einlagensicherungsrichtlinie.

Lies führte in seinem Grußwort an, dass es wichtig sei, die Zukunft konsequent und gemeinsam zu gestalten. In diesem Zusammenhang hob er das Genossenschaftsmodell hervor, welches nicht nur eine lange Geschichte wahrt, sondern vor allem ein wichtiges Zukunftsmodell darstelle, wodurch viele Herausforderungen gemeinsam gelöst werden können. Zukünftig ist ein starkes Bankensystem eine wichtige Grundlage. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken stellen dabei eine der drei wichtigen Säulen dar und streben an, ein nachhaltiges und qualitatives Wachstum zu generieren“.

Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Landtagsabgeordneten und Bankenvorstände die Gelegenheit, sich bilateral über aktuelle, die Kreditwirtschaft betreffende Themen sowie weitere Themen der Landespolitik auszutauschen.